Die im Koalitionsvertrag von den Freien Wählern durchgesetzte Streichung von drei großen Flutpoldern im Bereich Neuburg-Schrobenhausen und Regensburg stößt in Niederbayern auf große Kritik. Damit wurden aber auch die umstrittenen Planungen in der Region Straubing-Bogen wieder aktuell.
Wie die Betroffenen erläuterten, sträuben sie sich nicht grundsätzlich gegen die Nutzung der Öberauer Schleife als Flutpolder; alle Donauanrainer müssen sich solidarisch zeigen und ihren Beitrag dazu leisten, unkontrollierte Überschwemmungen zu vermeiden. Kritik übten die Betroffenen aber an den deutlichen Veränderungen der Pläne. Im Bedarfsfall sollte anfangs nur ein Teil der Öberauer Schleife geflutet werden. Im Laufe der Zeit, insbesondere seit 2017, wurden die Flächen jedoch sehr stark erweitert. Dies schnüre die Bewohner des Polders komplett ein, vernichte die Lebensqualität und behindere eine weitere Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe.
Zellmeier erläuterte, dass auf Grundlage eines neuen Gutachtens das Hochwasserschutzkonzept nochmals diskutiert werde. Dabei soll auch die Frage geklärt werden, ob große Polder oder viele kleinere Rückhaltebecken entlang der Flüsse wirkungsvoller seien. Er verstehe die Sorgen und Nöte der Betroffenen und werde sich für eine ausgewogene Lösung einsetzen. Er stehe zudem bereits in Kontakt mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Dieser habe ihm mitgeteilt, dass die Stadt der Schaffung des Flutpolders zwar grundsätzlich zugestimmt habe. Dabei sei die erste kleinere Variante aber Grundlage der Entscheidung gewesen. Die seit 2017 im Raum stehende deutlich größere Lösung sei hingegen nicht befürwortet worden. Zellmeier kündigte an, dass er sich mit dem Oberbürgermeister um einen gemeinsamen Ortstermin mit Umweltminister Thorsten Glauber in Öberau im ersten Quartal 2019 bemühen werden. Dabei solle der Minister erläutern, wie ein wirkungsvoller Hochwasserschutz zukünftig aussehen werde und wie mit den berechtigten Interessen der Betroffenen des Flutpolders umgegangen werden solle.