Auch auf parlamentarischer Ebene sollen die Beziehungen zwischen Tschechien und Bayern vertieft werden. Dazu wird eine Gruppe von CSU-Landtagsabgeordneten Ende des Jahres nach Prag aufbrechen. Das hat die Arbeitsgruppe Vertriebene, Aussiedler und Partnerschaftsbeziehungen der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag beschlossen, wie jetzt deren Vorsitzender Josef Zellmeier bekannt gab.
„Ministerpräsident Horst Seehofer hat gemeinsam mit seinem tschechischen Amtskollegen einen stabilen Grundstein für eine gute Nachbarschaft von Tschechien und Bayern gelegt. Wir wollen jetzt weiterbauen“, so Zellmeier. Bei dem Besuch der Hauptstadt Tschechiens sollen auch die neue bayerische Vertretung und das Sudetendeutsche Büro besucht werden. „Wir wollen mit unseren tschechischen Nachbarn nach vorne blicken, aber wir dürfen trotzdem nicht die Vergangenheit ausblenden oder gar das vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg erlittene Leid auf beiden Seiten ignorieren“, sagte Zellmeier. Es sollen in Prag auch Gespräche über die Situation der deutschen Minderheit geführt werden.
Die Arbeitsgruppe bekräftigte in ihrer letzten Sitzung im Gespräch mit Vertretern des Bayerischen Sozialministeriums die Bedeutung der Vertriebenenpolitik und verwies auf das von Bayern vorangetriebene Großprojekt Sudetendeutsches Museum sowie den ersten bayernweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 14. September.
Peter Winter, der Vorsitzende des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen, freute sich über die bereitgestellten Mittel für die Sanierung der Bildungs- und Begegnungsstätten Burg Hohenberg sowie Heiligenhof. Mit Blick auf weiter anstehende Sanierungsmaßnahmen sagte Zellmeier, der auch parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion ist: „Der Erhalt der Kultureinrichtungen der Vertriebenen ist für uns ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen.“
Die Arbeitsgruppe plant Besuche des Hauses des Deutschen Ostens, des Sudetendeutschen Hauses in München sowie des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg.