Mehr Lohn für Hebammen

Zellmeier: Geburtshelfer leisten unverzichtbare Arbeit

04.12.2013

Die Hebammen in der Region sollen in Zukunft eine angemessene Entlohnung für ihre unverzichtbare Arbeit erhalten. Wie Landtagsabgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Josef Zellmeier am Rande der Plenarsitzung im Bayerischen Landtag mitteilte, verabschiedete das Parlament auf Initiative der CSU einen Dringlichkeitsantrag mit dem Thema „Hebammenhilfe - eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe flächendeckend sichern", der erneut auf die wichtige gesellschaftliche Aufgabe und eine angemessene Bezahlung der Hebammen hinweisen soll.

Ein besonderes Augenmerk liegt laut Zellmeier dabei auf der finanziellen Ausstattung der Hebammen , die im ländlichen Raum arbeiten. Denn so würden auch in den Geburtshilfestationen in Straubing und Bogen weiterhin unter guten Bedingungen Kinder zur Welt gebracht werden können. Diesen kämen nach der Schließung der Station in der Klinik Mallersdorf noch größere Bedeutung zu.
 
 Im Allgemeinen seien jedoch besonders die in den vergangenen Jahren gestiegenen Berufshaftpflichtprämien in der Geburtshilfe ein großes Problem. „Es ist wichtig, dass das Einkommen der Hebammen, insbesondere der freiberuflich Tätigen, schnell entscheidend verbessert wird“, so der Abgeordnete. Die Aufnahme der Hebammenhilfe in den Koalitionsvertrag auf Bundesebene sei begrüßenswertes und deutliches Signal. Zellmeier: „Die Arbeit der Hebammen ist gesellschaftlich unverzichtbar und muss sich heute wie in Zukunft lohnen!“
 
„Hinzu kommt, dass für junge Frauen und Männer, die sich für Familiengründung und Elternschaft entscheiden, die Wahlfreiheit des Geburtsortes erhalten bleiben soll“, betont Zellmeier, der selbst in Kürze zum ersten Mal Vater wird. Deshalb sei eine verlässliche und flächendeckende Versorgung der Frauen bzw. der Familien mit Hebammenhilfe in ganz Bayern auch in Zukunft wichtig.
 
Mit dem Antrag wird die Staatsregierung aufgefordert, sich weiterhin für die Hebammen einzusetzen. „Das Berufsbild der Hebammen hat sich verändert, sie unterstützen Familien auch in der Zeit vor und nach der Geburt und übernehmen somit vermehrt Aufgaben, die früher im Familienverbund geleistet wurden“, so Zellmeier. „Hebammen sind auch wertvolle ‚Frühwarnsysteme‘ und stehen gegebenenfalls am Anfang einer Präventionskette im Interesse der Neugeborenen.“ Seit 2010 haben sich laut Deutschem Hebammenverband rund 20 Prozent der Hebammen in Deutschland aus der Geburtshilfe zurückgezogen. Von den etwa 20.000 Hebammen in Deutschland bieten etwa 3.000 noch klassische Geburtshilfe an.
 
Als Basis für eine flächendeckende Versorgung der Frauen und Familien mit Hebammenhilfe in Bayern ist es neben den bisherigen Errungenschaften auf diesem Gebiet notwendig - auch vor dem Hintergrund der weiter steigenden Berufshaftpflichtprämien in der Geburtshilfe -, das Einkommen der Hebammen und insbesondere der freiberuflichen Hebammen in der gesetzlichen Krankenversicherung zielgerichtet zu verbessern.
 
Durch die zum 1. Mai 2012 erfolgten landesrechtlichen Reformen der Hebammengebührenordnung ist bereits sichergestellt, dass alle künftigen Verbesserungen in der gesetzlichen Krankenversicherung automatisch den bayerischen Hebammen auch im kleinen Bereich der privaten Abrechnung zu Gute kommen.